gebraucht; gut - Kopfgoldschnitt; Buchrücken und Kanten berieben - Monier Williams (1819 - 1899), in Indien geboren, Studium in Oxford: Indologie, Sanskritwissenschaft, Orientalistik. 1897 Nobilitierung: Sir. Seine vollständige Übersetzung von Kalidasas Sakoontalá erschien erstmals 1853. Kalidasa war ein indischer Dichter aus dem 5. nachchristlichen Jahrhundert. Das Thema: in sieben Akten wird die Geschichte des Königs Dusyanta erzählt, der sich in die einsiedlerisch lebende Sakuntala verliebt. Sie heiraten, werden dann aber durch Staatsgeschäfte des Ehemannes getrennt. In seiner Abwesenheit beleidigt Sakuntala unbeabsichtigt einen Heiligen, der sich damit rächt, dem König seine Erinnerung an seine Frau zu nehmen. Eine letzte Chance: die Erinnerung des Königs wird zurückkehren, sobald ihm Sakuntala seinen Ring zurückgibt. Und dann wird's kompliziert: Sakuntala verliert den Ring beim Baden, ein Fisch verleibt sich den Schmuck ein, wird aber gefangen, der Fischer findet den Ring und über ihn kommt das Schmuckstück zum König, der sich - wie versprochen - erinnert. Die Europäer hatten Kaldasa erst am Ende des 18. jahrhunderts erstmals wahrgenommen: William Jones, ein walisischer Sprachwissenschaftler und Jurist, war als oberster bengalischer Richter auf sein Drama 'Sakuntala' gestoßen und hatte es 1789 ins Englische übersetzt: allerdings kürzte er den Text im Sinne einer geplanten Aufführung. Diesen zusammengestrichenen Text übersetzte Georg Forster aus dem Englischen ins Deutsche (1791) und erreichte damit prominente Zeitgenossen: die Weimarar Klassiker Herder, Goethe, Schiller waren begeistert. Goethe ließ sich von Kalidasa zum 'Vorspiel auf dem Theater' (erstmals veröffentlicht: 1808) inspirieren.