gebraucht; aktzeptabel - Bde. 1-2, 3-4 mit Besitzervermerk auf dem Titelblatt. - Erster Band: Vom Attentat in Sarajevo bis zum Eintreffen der serbischen Antwortnoten in Berlin nebst einigen Dokumenten aus den vorhergehenden Wochen - Zweiter Band: Vom Eintreffen der serbischen Antwortnoten in Berlin bis zum Bekanntwerden der russischen allgemeinen Mobilmachung - Dritter Band: Vom Bekanntwerden der russischen allgemeinen Mobilmachung bis zur Kriegserklärung an Frankreich - Vierter Band: Von der Kriegserklärung an Frankreich bis zur Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Rußland nebst Anhang - Fünfter Band: Kommentar zu den Deutschen Dokumenten zum Kriegsausbruch. Vollständige Sammlung der von Karl Kautsky zusammengestellten amtlichen Aktenstücke mit einigen Ergänzungen. Im Auftrage des Auswärtigen Amtes nach gemeinsamer Durchsicht mit Karl Kautsky herausgegeben. - Zur Geschichte der Dokumentensammlung: Im November 1918 betraute der Rat der Volksbeauftragten den sozialdemokratischen Politiker Karl Kautsky damit, die Akten des Auswärtigen Amts zu sichten und daraus „Die Dokumente zum Kriegsausbruch 1914“ zu veröffentlichen. Ende März 1919 war die Sammlung druckreif; sie erschien jedoch erst im Dezember nach einer vom Auswärtigen Amt veranlassten Überarbeitung. Rezensenten bstätigten nach der Veröffentlichung: die Edition kann hinsichtlich der Textauthentizität als verlässlich gelten. Die Herausgabe der Kautsky-Akten verantworteten drei reputierte Akteure aus wilheminischer Zeit: Maximilian Maria Karl Desiderius Graf von Montgelas (1860 - 1938) ein bayerischer General der Infanterie, deutscher Politiker und Historiker. Als Hochrangiger Militär steht er für eine Ausnahmekarriere: als Generalmajor und Kommandeur einer Würzburger Infanterie-Brigade gehörte er dem preußischen Großen Generalstab in Berlin als Oberquartiermeister an (1910 - 1912), anschließend war er Berater Helmuth Johannes Ludwig von Moltkes, der 1904 Generalquartiermeister und 1906 Nachfolger Alfred von Schlieffens als Chef des Großen Generalstabes in Berlin geworden war. 1914 war es mit der soldatischen Treue gegenüber Kaiser und Vaterland vorbei: er kritisierte bereits im August 1914 die Entscheidung der deutschen Krigesführung zum Bruch der belgischen Neutralität. Die Folgen: Pensionierung und Schweizer Exil, in dem er sich zum Pazifisten wandelte. - Walther Max Adrian Schücking (1875 - 1935) war liberaler Politiker, Völkerrechtler, Pazifist. Er war im bürgerlichen Lager bereits zu Kaisers Zeiten auffällig: er forderte für Preußen den Übergang zu einem parlamentarischen Regierungssystem, die Gleichstellung der Frau, die Trennung von Staat und Kirche, den Ausgleich zwischen Kapitalismus und Sozialismus, die Versöhnung von Nationalismus und Internationalismus und die Integration der Sozialdemokratie in den Staat. (1913: 'Neue Ziele der staatlichen Entwicklung'). Die Folge: Publikations- und Reiseverbot. - Bernhard Wilhelm Otto Viktor von Bülow (1885 - 1936) war Jurist und Diplomat. Er stammte aus einer prominentenFamilie: der Vater war preußischer Generalmajor und Adjudant Kaiser Wilhelms II, sein Onkel war der vierte Kanzler des Deutschen Reiches. Unser Bülow trat 1912 in den Staatsdienst ein. Sein Dienstort: das Auswärtige Amt. Als Legationssekretär gehörte er der deutschen Delegation bei den Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk an. 1919 nahm er als Mitglied der politischen Kommission der deutschen Delegation an den Friedensverhandlungen in Versailles teil. Hier war er Leiter der 12. Unterkommission, die sich u. a.mit Folgen der Kriegsschuldfrage befaßte.